Der Leitzins in den USA ist mit 5,25-5,5 % auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren. Anders als erhofft, hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) den Leitzins nicht gesenkt, sondern hält an einer Seitwärtsbewegung fest. Fed-Chef Jerome Powell begründet das mit der weiterhin sehr hohen Inflation in den USA und schließt eine Zinssenkung aktuell aus. Das weckt Befürchtungen im Euro-Raum, nicht zuletzt auch in der Baufinanzierungsbranche: Wird die Europäische Zentralbank (EZB) dennoch an der erwarteten Zinssenkung im Juni festhalten?
Einfluss des US-Leitzins auf unsere Zinsentwicklung
In der Vergangenheit folgte die EZB meist der Fed-Politik, allerdings mit einem kleinen zeitlichen Abstand. Die Lage im Euro-Raum unterscheidet sich jedoch gerade gravierend von den USA, so ist bei uns die Inflation deutlich gesunken, die Preise haben sich normalisiert. Experten vermuten deshalb, dass die Geldpolitik auseinanderdriften und die EZB den Leitzins auf der nächsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses im Juni senken wird. Allerdings, so ebenfalls die Expertenmeinung, könnte der Spielraum der EZB durch den stabilen US-Leitzins begrenzt sein. Der Grund: Eine große Zinsdifferenz hat negative Auswirkungen auf den Euro-Dollar-Wechselkurs und könnte den Euro abwerten.
Unser Take: Fallende Zinsen effizient nutzen
Wir vermuten, dass die EZB den Leitzins senken wird – auch wenn die Zinssenkung aufgrund der Fed-Politik voraussichtlich etwas geringer ausfallen wird als erhofft. Sinkt der Leitzins, hat das auch positive Auswirkungen auf die Bauzinsen. Auch hier wird eine Zinswende und eine steigende Nachfrage nach Baukrediten erwartet.
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